M.G.: Wie tragen Sie zur Verbreitung der Autopathie bei? Spüren Sie in Ihrer Praxis den immer höheren Bekanntheitsgrad der Autopathie?

J.M.: Ich wirke als Lektor der autopahischen Kurse in Tschechien, moderiere das Treffen der Autopathie-Berater im Rahmen der Konferenz über Autopathie, die jedes Jahr gegen Ende Jänner, Anfang Februar stattfindet (die CD-Aufzeichnung der Konferenz wird von der Gesellschaft Alternativa herausgegeben) und gemeinsam mit Jiří Čehovský leite ich auch das jährlich stattfindende Frühjahrsseminar über Autopathie, wo konkrete Fälle behandelt werden.
Was die Methode betrifft, trug ich zur Entwicklung einiger Vorgehensweisen bei, die von Jiří Čehovský finalisiert und beschrieben wurden. In der Zeit, in der ausschließlich noch nicht abgekochte Autopathie-Präparate angewendet wurden, experimentierte ich beispielsweise mit der Anwendung von Autopathie und der gleichzeitigen Verabreichung von homöopathischen Arzneien, den sog. Darmnosoden. Diese beseitigten die Verdauungsbeschwerden der Klienten. Anschließend reduzierte sich die Intoxikation ihrer Körper durch Darmmikroorganismen und deren Stoffwechselprodukte. Autopathie brachte dadurch bessere Ergebnisse. Wir besprachen das damals mit Herrn Čehovský, der einige Monate später die Vorgehensweise mit dem Präparat aus abgekochtem Speichel entwickelte. Dieses Präparat stimuliert die Vitalkraft, die die pathologischen Mikroorganismen aus dem Körper ausschwemmt und damit den Weg zur Gesundheit erleichtert.
Ich beschäftigte mich auch lange mit Autopathie aus einzelnen Chakren oder aus den Bereichen, wo sich die betroffenen Organe befinden. Ich denke, dass meine Erkenntnisse zur Entwicklung der Vorgehensweise Prana 5 geführt haben, die jetzt oft angewendet wird.
Ich habe auch als Erster angefangen, die Heilungsmöglichkeiten der Autonosoden aus dem Darm, also Autopathie aus Stuhl zu testen, weil der schlechte Zustand des Darmes und der Darmflora die Intoxikation des Organismus verursacht, die den Heilungsprozess blockiert. Es handelt sich dabei um eine einfache Vorgehensweise. Der Extrakt aus einem kleinen Stück Stuhl wird mittels Pipette in die Autopathische Flasche übertragen, dann abgekocht und potenziert. Dieses Präparat stimuliert den Körper zur Heilung des Darmes, der oft die größte Quelle von Toxinen und Mikroorganismen ist. Die Ergebnisse sind ausgezeichnet: sowohl direkt bei Darmentzündungen als auch bei vielen anderen chronischen Beschwerden inklusive psychischer Probleme. Interessanterweise ist die Darmreinigung eine der TCM-Therapien bei Depressionen. Diese Vorgehensweise wendet man eher zur Beginn der autopathischen Behandlung an. Später geht man auf andere Autopathie-Präparate über, wie die aus abgekochtem Atem und Prana.

M.G.: Applizieren Sie Autopathie auch bei sich selbst und experimentieren Sie? Hat Ihnen Autopathie geholfen?

J.M. Selbstverständlich experimentiere ich mit Autopathie und zwar während der gesamten Dauer ihrer Existenz. Ich teste die verschiedenen Präparte immer zuerst bei mir selbst und habe bisher über 20 verschiedene Vorgehensweisen verwendet, die meisten sind nicht allgemein bekannt. Zurzeit bin ich und einige meiner Klienten dabei, die Methode der Autopathie unter fließendem Wasser – ich nenne es Autopathie unter der Dusche – zu testen. Bei dieser Vorgehensweise potenziert man kontinuierlich das autopathische Präparat der Reihe nach aus allen Chakren und es zeigt sich, dass es eine sehr starke Wirkung besitzt. Allerdings eignet sich dieses Verfahren nur für manche Fälle. Welche, das möchte ich später publizieren.
Insgesamt habe ich aber das Glück, dass ich seit meiner Kindheit gesund bin. Allerdings bekam ich ein paar Jahre, bevor ich mit Homöopathie Bekanntschaft gemacht hatte, eine starke Allergie und wiederholte Nebenhöhlenentzündungen. Rückblickend wurde mir klar, dass die Beschwerden gleich nach einem dreimonatigen Ferialjob in einer Limonadenfabrik angefangen haben, wo ich viele von diesen Limonaden konsumierte und gleichzeitig nur sehr wenig schlief. Heute würde ich es ganz einfach als seine Kombination von Übersäuerung und Überlastung des Organismus definieren. Nach meinem dritten Homöopathie-Kurs Wochenende wusste ich bereits, wie man eine homöopathische Arznei sucht. Ich fand daher das passende Mittel für mich, nach dessen Einnahme ich mich zwar besser und ausgeglichener fühlte, aber eine sichtbare Reaktion nicht spürte. Die kam erst drei Monate später in Form von hohem Fieber und einem schweren gelblichen Schnupfen. Paradoxerweise fühlte ich mich dabei gut und habe sogar Heu gerecht. Diese Beschwerden verschwanden dann nach zwei Tagen von allein. Meine Nebenhöhlen hatten sich dadurch gereinigt und seitdem, also seit 15 Jahren, habe ich gar keine Beschwerden mehr. So etwas bezeichnet man in der Homöopathie als Reverssymptom (Umkehrsymptom). Autopathie wurde in der Zeit entdeckt, als ich schon gesund war, ich wende sie daher eher im energetischen Bereich an, wenn ich meine Kräfte zu sehr verausgabe.

M.G.: Welche Erfahrungen haben Sie mit autopathischen Prana-Präparaten?

J.M.: Das Präparat aus Prana ist eine von mehreren autopathischen Vorgehensweisen und es eignet sich vor allem für Fälle, wo die Beschwerden durch ein emotionales Trauma verursacht wurden. Durch den Verlust der steuernden Vitalkraft manifestieren sich dann die physischen Krankheitssymptome. Manchmal, vor allem bei lang andauernden Beschwerden mit strukturellen Veränderungen im Organismus kann es zu heftigen Gesundungsreaktionen kommen. Viel öfter beginne ich die autopathische Behandlung mit Präparaten aus der physischen Information, also aus abgekochtem Atem oder Speichel und mit den Prana-Präparaten schließe ich den Gesundungsprozess meistens ab.

M.G.: Hat Autopathie das Potential zu einer weiteren Entwicklung?

J.M.: Autopathie hat ein riesiges Potential zur weiteren Entwicklung! Das betrifft sowohl ihre Verbreitung als auch ihre Methodik.
Zufriedene Klienten, denen Autopathie ihre Gesundheit, das gute Lebensgefühl und Energie zurückgeben konnte, verbreiten diese weiter und das ist jedenfalls die beste Referenz. In der Tschechischen Republik wird sie daher immer bekannter, im Ausland kennt sie allerdings noch kaum jemand. Hier gibt es noch ein großes Potenzial.
Zur Entwicklung von Autopathie kommt es aber auch im Bereich von Ausweitung und Präzisierung von Vorgehensweisen für die Behandlung bestimmter Beschwerden. Das ist, denke ich, momentan die größte Aufgabe. Genauer heißt es, dass man die verschiedenen Autopathie-Methoden erforscht und ihre optimalen Einsatzbereiche festlegt. Die Basisanwendungen wurden bereits definiert, da aber Autopathie eine noch relativ junge Methode ist, kommen einige Erkenntnisse sicher noch dazu. Ein weiterer, für die Entwicklung von Autopathie unerlässlicher Bereich, ist die Ausbildung von weiteren Autopathie-Beratern, die in der Lage sein werden, auch bei komplizierten und anspruchsvollen Fällen geeignete Vorgehensweisen zu wählen.

M.G.: Herr Matyáš, danke für das Interview!