M.G.: Gegen welche Krankheiten wirkt Autopathie am besten und auf welche hat sie Ihrer Erfahrung nach wenig oder gar keinen Einfluss? 

J.M.: Autopathie wirkt nicht auf die Krankheit selbst, sondern auf die Vitalkraft des Menschen, die dann versucht das Ungleichgewicht des Organismus und des Geistes, welches wir als Krankheit bezeichnen, zu beseitigen.
Ich empfehle Autopathie am häufigsten gegen jene Beschwerden, die ich allgemein als chronische Entzündungen bezeichne. Zu diesen gehören: wiederholt auftretende Angina, Asthma, chronischer Schnupfen, gynäkologischer Ausfluss sowie ernstere Beschwerden wie Darmentzündungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Zöliakie, rheumatische Arthritis usw. Beschwerden, die ihren Ursprung im Befall von Pilzen, Bakterien, Viren, Chlamydien und anderen Parasiten haben und die mit einer schlechten Funktion der Immunität verbunden sind, reagieren auf Autopathie meistens sehr gut. Bei fortgeschrittenen Zuständen mit einer starken Medikation kann die Entwicklung allerdings nicht einfach sein, aber die Heilung oder eine wesentliche Besserung der Beschwerden erfolgt meistens auch in solchen Fällen. Ausgezeichnete Ergebnisse gibt es auch bei Zuständen von chronischer Müdigkeit, Erschöpfung, psychischen Problemen und vielen anderen.
Schwierige Fälle hinsichtlich der Heilung sind eher solche, wo die Vitalität stark geschwächt ist. Die Bezeichnung der Krankheit (Diagnose) ist dabei sekundär. Bei solchen Klienten entwickeln sich die Beschwerden nach vielen Jahren von Unterdrückung nicht ernsthafter Krankheiten (siehe oben) und oftmals auch nach einer langjährigen Unzufriedenheit im privaten oder beruflichen Bereich. Schwere Krankheiten bei Personen mit einer niedrigen Vitalität, die mit starken Medikamenten - wie Chemotherapie beim Krebs, Interferone und Cortison-Präparate bei Multipler Sklerose, starke Psychopharmaka bei „psychischen“ Beschwerden usw. (ich habe das Wort in die Anführungszeichen gegeben, da viele von diesen psychischen Störungen ihre Ursache in der Intoxikation des Organismus auf der physischen Ebene haben) behandelt werden, sind in der Regel nicht einfach zu kurieren und die Ergebnisse sind im Allgemeinen etwas schlechter. Aber auch bei einem Teil solcher Fälle kann die Heilung erreicht werden vor allem wenn sich die Krankheit im Anfangsstadium befindet. Manchmal gibt es aber überraschend positive Ergebnisse auch bei anscheinend sehr ernsten Zuständen.
Konkret ist es so, dass die meisten Krebs-Fälle in meiner Praxis ihre Wurzeln in einer langfristigen Unterdrückung der Immunität haben. Dieser Diagnose gehen oft einige Anginen oder andere entzündliche Krankheiten voraus, die in der Kindheit mittels Antibiotika unterdrückt wurden. Die meisten Klienten hatten viele Jahre vor ihrer Krebserkrankung Verdauungsbeschwerden, die von Symptomen, die eine Pilz- oder Viruserkrankung (Vaginalausfluss, Fieberblasen, Aphten, Warzen) signalisieren, begleitet wurden. Fieber bzw. erhöhte Temperatur, blieben dabei aus, was auf ein nicht optimal funktionierendes Immunsystem hinweist. Das onkologische Problem selbst ist ein Resultat einer unterdrückten Immunität gepaart mit Zell-Mutationen, die durch pathologische Mikroorganismen, die in einem gesunden Organismus nicht vorkommen sollen, hervorgerufen wurden. Autopathie stimuliert die stark geschwächte Vitalität, die die Immunität steuert, welche dann die Folgen eines seit Jahren schlecht funktionierenden Organismus beseitigt. Ein extra Kapitel könnte man den mentalen Ursachen von ernsthaften Erkrankungen widmen, durch die die Vitalkraft der Personen wesentlich geschwächt wird. Auf diesem Gebiet leistet Autopathie eine unersetzliche Arbeit, da sie praktisch in allen Fällen die mentale Gesundheit und das allgemeine Lebensgefühl verbessert und dadurch der Vitalkraft ermöglicht, die Steuerung des Organismus auf allen Ebenen, also auch auf der physischen Ebene, zu übernehmen.

M.G.: Mit welchen Therapien ist Autopathie am besten kombinierbar?

J.M.: Autopathie kann man mit Anwendungen ergänzen, die die richtige Funktion des Organismus unterstützen – sei es Bewegung, richtige Ernährung, Entspannung, Meditation oder alternative Methoden wie Kräuterheilkunde, Massagen, Akkupunktur sowie allopathische Behandlungen wie Physiotherapie oder Stammzellenbehandlung. Autopathie wirkt auch ausgezeichnet nach chirurgischen Eingriffen.

M.G. Welchen Lebensstil empfehlen Sie?

J.M. Normalerweise empfehle ich keinen konkreten Lebensstil, sondern versuche dem Klienten aufzuzeigen, wodurch seine Beschwerden entstehen. Heutzutage hängt beispielsweise ein Teil der Beschwerden damit zusammen, dass viele Personen für unterschiedliche Arbeitgeber arbeiten. Sie werden dadurch zu einem der vielen Räder in einem effektiven System, machen Überstunden und sind gezwungen, sich auch in ihrer Freizeit mit beruflichen Angelegenheiten zu befassen. Sie müssen ständig funktionieren und das führt zu physischer Erschöpfung. Auf der psychischen Ebene führt diese Situation zum Verlust der eigenen Identität, man ist lediglich ein ersetzbarer Teil des Systems. Um das aushalten zu können, stimuliert man sich mit Kaffee, Alkohol, Zigaretten und Medikamenten, die die ersten negativen Symptome, wie z.B. Schlafprobleme, unterdrücken – spätestens dann kommen die ersten Beschwerden. Viele Klienten setzen nach Beginn der autopathischen Behandlung diese unterstützenden Mittel spontan ab, manchen wird im Rahmen der autopathischen Konsultation bewusst, welchen Platz diese Mittel in ihrem Leben eingenommen haben und reduzieren sie bewusst. Sie versuchen dann auch, sich mehr Zeit für sich zu nehmen. Ich halte es für besonders wichtig, sich vom Alltagskarussell in der Natur zu erholen. Dort entspannt sich der Organismus auf natürliche Weise.